Vorwort
Alle Namen von Betrieben und Personen
sind von mir frei erfunden.
Bestimme Personen und Betriebe,
vor allem jene, die mir freundlich gesinnt waren,
nenne ich, mit deren Einverständnis, bei ihrem wahren Namen.
Sonstige
Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen
sind reiner Zufall.
Der Unfall
Marco P. kommt mit seinem Techniker Frederico, regelmäßig nach Prad. Sie möchten hier für den Giro d‘Italia trainieren. Ganz speziell, für die Etappe über das Stilfser Joch. Wie üblich, stehen verschiedene Reifen und Felgen auf dem Trainingsprogramm.
Louis, ein Radrennfahrer aus Lana, trifft sich regelmäßig mit Marco P und Federico. Er will heute Marco P bei Luise und Reinhold im Hotel abholen. Frederico sagt Louis, Marco P ist bereits abgefahren. Er will oben am Stilfser Joch warten.
Louis bricht allein auf. Er glaubt nicht, Marco P einholen zu können.
Kaum sitzt Louis auf dem Rad, kommt ein Auto auf den Hotelparkplatz gefahren. Gerhard, ein Elektriker aus Sulden, springt aufgeregt aus dem Auto.
„Oben liegt ein toter Rennfahrer. Ich glaube, es ist Marco P.“
Luise steht noch an der Tür und will gerade Louis verabschieden.
„Hast du schon die Carabinieri angerufen?“
„Oben ist kein Empfang. Das musst du jetzt tun.“
Luise ruft an. Dann ruft sie Reinhold im Haus, der etwas schwerhörig ist.
„Der Marco P liegt oben. Fahr mal hin!“
Reinhold fährt sofort los. Kurz vor einer Stilfser Brücke über den Suldenbach, geht linker Hand ein Wanderweg entlang. Wie scheint, wollte Marco P dort ein kleines Geschäft verrichten. Ein Steinschlag hat ihn dabei erwischt. Er hatte die Hose teilweise herunter gezogen dafür.
Reinhold kennt die Stelle. Dort gibt es reichlich Steinschläge. Auf dem Weg sieht er die Steine zahlreich da liegen.
Kaum ist Reinhold bei Marco P, treffen schon die Carabinieri und das Weiße Kreuz ein. Mit einem Hubschrauber können sie dort nicht landen. Sie kommen mit Martinshorn gefahren.
Kommissar Marco ist auch wieder zugegen. Allein. Toni und Monika sind nicht mehr bei ihm. Ihre Abteilung wurde aufgelöst. Kosteneinsparung, wurde ihnen gesagt. Die Beiden trifft es nicht besonders hart. Die haben ihre Hütte. Das ist alle Mal besser, als versetzt zu werden. Marco spricht sie nur an, wenn er viel Arbeit hat oder ein Fall zu kompliziert erscheint.
Hier sieht er nach dem Beschau einen Unfall. Er lässt trotzdem ein paar Steine einpacken zur Untersuchung. Unter den Steinen ist kein frisch abgeschlagener dabei. Und das macht ihn etwas stutzig. Bei einem Steinschlag oder bei einer Lawine, sind Steine dabei, die während des Abganges, abgeschlagen oder vom Boden abgelöst werden. Unter den Steinen um Marco P, ist kein einziger mit diesen Merkmalen.
Marco ruft sofort Toni an. Monika hört mit.
„Da stimmt was nicht“, sagt sie. Marco hört das und lacht.
„Wir kommen“, sagt Toni.
„Wir treffen uns bei Luise und Reinhold im Hotel Prad“, antwortet Marco. Er hat bereits bei Luise einen Stützpunkt eingerichtet. Von hier aus sollen die Zwei die Ermittlung führen. Monika und Toni sollen die Anlieger dieses Viertels befragen. Derweil organisiert Marco den Stützpunkt am Zinggweg in Prad. Die Kollegen dort sind gut organisiert und haben reichlich Erfahrung mit Unfällen jeder Art.
Zuerst wollen Marco, Toni und Monika die Wirtsleute vom Hotel Prad befragen. Luise wirkt stark erschüttert. Sie ist zu Aussagen noch nicht bereit. Toni geht in der Zwischenzeit mit Monika das Zimmer von Marco P durchsuchen. Marco verabschiedet sich von Luise, der Wirtin.
„Die Untersuchung hier wird von Toni und Monika durchgeführt. Wir bringen erst mal alle Funde ins Labor.“
Reinhold ist bereits dabei, das Rennrad und die Sachen von Marco P zu packen, die nicht im Labor sind. Er hat die Familie von Marco P benachrichtigt. Eigentlich würde Luise in den kommenden Tagen einen Bus mit Touristen erwarten. Sie muss das absagen.